Trainings-Aus

#1 von Nicole , 16.03.2013 22:42

Ich hab schon ewig nichtsmehr über Mio geschrieben und hab immer das Gefühl, daß jetzt endlich mal wieder was kommen sollte.

Aber ich hab hin und her überlegt, doch mir fällt nichts ein. Es ist nicht so, dass ich mit Mio keine schöne Momente habe, aber es würde sicherlich niemand interessieren, ob die Sonne nun scheint, es regnet oder schneit wenn wir Gassi gehen, dass Mio mich beim Gassi freudig anschaut, dem Goldi nur einmal „Arschloch“ hinterherschreit …

Ich glaub wir sind an dem Punkt angekommen, wo wir uns nehmen können wie wir sind.

Ich will nicht mehr auf Biegen und Brechen trainieren, sondern einfach Mensch sein. Ich glaube, dass Mio mich mittlerweile auch mit meinen Fehlern und Schwächen akzeptieren kann.

Das soll nicht heißen, dass unser Training die letzten Jahre falsch war. Das Training war unglaublich wichtig damit er wenigstens ein bisschen was von dieser Welt sehen und verstehen kann. Was er jetzt kennt und versteht, ist nichts im Vergleich zum einem gelassenen Hund, aber es macht seine Welt schön. Und das ist doch eigentlich der Wunsch den man ursprünglich hatte, als man einen Hund bei sich aufnahm: „Glücklich sein mit einem glücklichen Hund“. Wir müssen dabei nicht den „Normalen“ das Wasser reichen können, nur WIR BEIDE müssen zufrieden sein, wie es ist. Und wenn Mio mal Morddrohungen gegen über einem anderen Hund äussert, dann weiß ich, er regt sich auch gleich wieder ab und kann dann nun auch meine Späße darüber machen. Er ist halt nun mal der kleine Oberaufseher, der Dorfpolizist und der beste Bodyguard weit und breit.

Er und ich sind weit von „perfekt“ entfernt. Jeder gute Hundetrainer würde bestimmt 100 Fehler an mir entdecken. Aber ich bin jetzt nichtmehr Mios Trainer, ich bin Mios Mensch. Und wenn ich mal sauer bin, dann kann er das ab (ohne das er ein Trauma davon bekommt ;-)). Und wenn er mal sauer ist, dann kann auch ich damit mittlerweile gut leben.

Ich kann 100 % der perfekte Trainer sein, doch dann verlier ich das, was eine Beziehung ausmacht: Einfach mal der sein dürfen, der man ist. Ich hab lange mit Mio trainiert. Jetzt möchte ich, dass er mich richtig kennenlernt und ich hoffe, dass wir dadurch noch viel enger zusammenwachsen werden. Denn so schlimm bin ich nicht ;-).


Liebe Grüße
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RE: Trainings-Aus

#2 von Frau_von_Bödefeld , 16.03.2013 22:53

Zitat von Nicole im Beitrag #1
Denn so schlimm bin ich nicht ;-).

Find ich auch!

Zu allem anderen: Mach das! Bin gespannt, ob er durch dieses Einstellung sogar noch lockerer wird!


LG

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RE: Trainings-Aus

#3 von Nicole , 16.03.2013 23:44

Zitat von Frau_von_Bödefeld im Beitrag #2
Zitat von Nicole im Beitrag #1
Denn so schlimm bin ich nicht ;-).

Find ich auch!




Danke .

Zitat von Frau_von_Bödefeld im Beitrag #2
Mach das! Bin gespannt, ob er durch dieses Einstellung sogar noch lockerer wird!


Das hoffe ich. Ich lass ihn natürlich nicht im Regen stehen. Vor ein paar Wochen saßen wir auf dem Sofa bei ner Freundin und Mio war etwas, nennen wir es "übermüdet" und daher auch stressig unterwegs. Ich war schon immer bei ihm, als meine Freundin meinte: "Du hörst aber auch nie auf, den Kerl zu trainieren." Das hab ich aber nicht bewusst gemacht, sondern automatisch. Ich mache viele Sachen nun intuitiv, ohne auf irgendwelche Studien zurück zu greifen, ohne mir Gedanken zu machen, was den nun pädagogisch wertvoll wäre. Ich hab glaub auch vieles was mir wichtig ist, gelernt und verinnerlicht, so daß ich glaube, ich muss nichtmehr ständig nachdenken, sondern es reicht oft einfach nur ich zu sein. Und wenn ich dabei auch mal was falsch mache, etwas mache, was nicht "pädagogisch wertvoll" ist, dann "shit happens". Ich bin vernüftig genug, daß es keine bleibenden Schäden hinterlässt.


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RE: Trainings-Aus

#4 von Pogi , 17.03.2013 00:15

Ich finde das wunderschön, wie Du das siehst. Und ich glaube fest daran, dass Mio das auch gefällt. Im Übrigen meine ich, dass der tägliche Umgang, alles, was man miteinander tut, sowieso immer auch Training ist. Jedenfalls habe ich das Gefühl bei Pogi, dass er immer weiter lernt, einfach durch das, was wir miteinander tun. Unsere Hunde sind so ungeheuer klug, nur eben auf hündisch oder wie man es nennen soll.


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RE: Trainings-Aus

#5 von Nina , 17.03.2013 07:21

Das kommt mir bekannt vor. Ich habe das echte "Training" auch irgendwann eingestellt. Wir managen nur noch Situationen, die halt passieren und das so, wie wir halt drauf sind. Haben wir einen schlechten Tag, machen wir riesige Bögen um entgegenkommende Hunde, haben wir gute Tage, dann halt nicht. Aber es gibt kein Ziel mehr, dass die Abstände jetzt kleiner werden müssen.

Bei uns hat sich, nachdem ich beschlossen hatte, Lotta nicht mehr wirklich zu trainieren, ganz viel getan, weil alles viel relaxter wurde und ich mir auch selbst nicht mehr den Druck gemacht habe, dass sie dieses oder jenes schaffen muss. Die eigentlichen Abläufe, wie man gewisse Situationen angeht, sind, wie Du auch schreibst, inzwischen so verinnerlicht, dass ich sie gar nicht mehr als Training sehe und ich glaube, Lotta auch nicht.

Lotta schafft vieles immer noch nicht und für die meisten Menschen wäre sie wohl ein furchtbarer, unerträglicher Hund. Für mich ist sie toll, ein Hund, mit dem Gassi gehen richtig Spaß macht (auch wenn es immer wieder mal knallt) und da ist es mir wurscht, ob sie den Ansprüchen anderer genügt. Ich weiß, wo wir herkommen und was sie geschafft hat. Mir reicht das.

Ich sehe das inzwischen auch alles eher ein bißchen wie Kindererziehung. Da steht man ja auch nicht morgens auf und beschließt "heute von 12:00 - 13:00 erziehe ich meine Kinder" sondern es passiert halt intuitiv und aus der Situation heraus, ohne konkrete Trainingsziele. Klappt doch in der Regel auch irgendwie.


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RE: Trainings-Aus

#6 von Eva , 17.03.2013 11:52

Ich glaube auch, dass es einen Riesenunterschied zwischen dem grundlegenden ABC, also was muss man als Hund so wissen in unserer Welt und was ich als Mensch und einem konkreten Training bis zur "Perfektion" gibt.
Ok, ich gestehe, für manche Kinder wünsche ich mir schon manch mal ne "Trainingseinheit", aber lernen ist Alltag. Wir tun es immer und überall.
Und miteinander glücklich sein, was kann es Schöneres geben?

Im Nachhinein denk ich manchmal auch, bei Willi hab ich vieles intuitiv gemacht, vielleicht nicht immer "richtig", aber es war gut für uns. Bei Gustav wolle ich von Anfang an alles "richtig" machen und war viel unsicherer, weil ich mich selbst ständig in Frage gestellt habe.

Nicole, du bist so phantastisch mit Mio, ich wünsche euch noch viele Jahre glückliches Trainings-Aus!!!


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RE: Trainings-Aus

#7 von Langbein , 17.03.2013 13:57

Zitat von Nicole im Beitrag #3
Ich mache viele Sachen nun intuitiv, ohne auf irgendwelche Studien zurück zu greifen, ohne mir Gedanken zu machen, was den nun pädagogisch wertvoll wäre. Ich hab glaub auch vieles was mir wichtig ist, gelernt und verinnerlicht, so daß ich glaube, ich muss nichtmehr ständig nachdenken, sondern es reicht oft einfach nur ich zu sein. Und wenn ich dabei auch mal was falsch mache, etwas mache, was nicht "pädagogisch wertvoll" ist, dann "shit happens". Ich bin vernüftig genug, daß es keine bleibenden Schäden hinterlässt.



So gehts mir auch. Unter explizitem Training verstehe ich mit Kaya nur noch Dinge, die ihr Spass machen: Trailen, Longieren, etc. Ich persönlich würd das nicht mal Training nennen, sondern einfach nur gemeinsame, spassige Beschäftigung. Im Alltag ist Management angesagt, und wie Du schreibst, das geht einem irgendwann, wenn man sich so richtig gut kennt, einfach ins Blut über.

Schlechte Tage gibts immer wieder mal, die sind dann halt doof. Na und? Die Guten kommen auch wieder.

Gerade heute hab ich übers Anti-Jagd-Training nachgedacht. Was habe ich Stunden, Tage, Wochen investiert in Kayas Impulskontrolle. Und ich kann behaupten, die ist steady wie nur was. Wenns um Situationen geht, die ich beeinflussen kann. Natürlich nutzt uns das nun im Alltag, aber die flüchtenden Rehe, Hasen und Füchse können wir nicht trainieren und ich glaube, sie wird zeitlebens ausrasten bei Sichtung. Ich hab auch keine Lust, mir deswegen nun ein Bein auszureissen, die Aussicht auf Erfolg ist zu gering. Also leben wir einfach damit und stehen dazu.

Besuch? Inzwischen ist die Situation, so wie sie ist, für mich gut lebbar. Ich weiss, ich muss präsent sein, managen und aufpassen. Was will ich mehr? Wir können Besuch haben und Punkt.

Nur eines möchte ich noch angehen. Und ich warte auf den Tag, an dem ICH bereit dazu bin. Es geht dabei um die Aggression gegenüber unserer Nachbarin. Wie Nina kürzlich in einem andern Thread geschrieben hat, ist dieses Verhalten wohl zu einer Reflexreaktion geworden und das hat mir doch ein bisschen Hoffnung gemacht dass es noch mal was werden könnte...


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RE: Trainings-Aus

#8 von Frau_von_Bödefeld , 17.03.2013 16:05

Zitat von Nicole im Beitrag #3
"Du hörst aber auch nie auf, den Kerl zu trainieren." Das hab ich aber nicht bewusst gemacht, sondern automatisch. Ich mache viele Sachen nun intuitiv, ohne auf irgendwelche Studien zurück zu greifen, ohne mir Gedanken zu machen, was den nun pädagogisch wertvoll wäre. Ich hab glaub auch vieles was mir wichtig ist, gelernt und verinnerlicht, so daß ich glaube, ich muss nichtmehr ständig nachdenken, sondern es reicht oft einfach nur ich zu sein. Und wenn ich dabei auch mal was falsch mache, etwas mache, was nicht "pädagogisch wertvoll" ist, dann "shit happens". Ich bin vernüftig genug, daß es keine bleibenden Schäden hinterlässt.

*zustimm* Für die meisten Hundehalter sieht das, was wir, die wir uns mit den Hunden wirklich intensiv beschäftigen, machen, sowieso wie ständiges Trainieren aus. Meinem Hund den Rücken freizuhalten, ihn für jede Kleinigkeit in kritischen Situationen zu loben etc ist für mich kein Training, sondern Selbstverständlichkeit.


LG

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RE: Trainings-Aus

#9 von Fino , 18.03.2013 18:28

Hallo Nicole,

ich finde Deine Einstellung super . Nur den Betreff "Trainings-Aus" finde ich nicht so schön. Klingt ein bisschen negativ - obwohl es das in meinen Augen ja gar nicht ist. Und die "Schule des Lebens" ja weiter. Bekanntlich lernt man ja nie aus - das gilt für Menschen und Hunde gleichermaßen .
Euch beiden jedenfalls alles Gute weiterhin!


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RE: Trainings-Aus

#10 von Nicole , 18.03.2013 21:16

Zitat von Eva im Beitrag #6

Im Nachhinein denk ich manchmal auch, bei Willi hab ich vieles intuitiv gemacht, vielleicht nicht immer "richtig", aber es war gut für uns. Bei Gustav wolle ich von Anfang an alles "richtig" machen und war viel unsicherer, weil ich mich selbst ständig in Frage gestellt habe.



Unsicherheit ist bei so was glaub echt ein großes Problem. Doch bei manchen Problemen muss man wirklich nach Plan "Verhaltenstherapie" betreiben, da reicht "Intuition" nicht aus.

Zitat von Langbein im Beitrag #7

Gerade heute hab ich übers Anti-Jagd-Training nachgedacht. Was habe ich Stunden, Tage, Wochen investiert in Kayas Impulskontrolle. Und ich kann behaupten, die ist steady wie nur was. Wenns um Situationen geht, die ich beeinflussen kann. Natürlich nutzt uns das nun im Alltag, aber die flüchtenden Rehe, Hasen und Füchse können wir nicht trainieren und ich glaube, sie wird zeitlebens ausrasten bei Sichtung. Ich hab auch keine Lust, mir deswegen nun ein Bein auszureissen, die Aussicht auf Erfolg ist zu gering. Also leben wir einfach damit und stehen dazu.




Ja, genau, so gehts mir auch. Klar gibts da noch viel zu verbessern, aber um alles100% zu schaffen, müsste Mio wohl noch 20-30 Jahre leben. Und was bringen mir beim Freilauf 60%, wenn so viel Restrisiko besteht? Erst am Freitag wurde von ner Kollegin der 1 1/2 jährige Boxer vom Zug überfahren und bei ihm war der Rückruf eigentlich immer zuverlässig. Das eine mal leider nicht.

Zitat von Frau_von_Bödefeld im Beitrag #8
Meinem Hund den Rücken freizuhalten, ihn für jede Kleinigkeit in kritischen Situationen zu loben etc ist für mich kein Training, sondern Selbstverständlichkeit.


Ja, genau. So mein ich das auch.

Zitat von Fino im Beitrag #9
Nur den Betreff "Trainings-Aus" finde ich nicht so schön. Klingt ein bisschen negativ - obwohl es das in meinen Augen ja gar nicht ist. Und die "Schule des Lebens" ja weiter. Bekanntlich lernt man ja nie aus - das gilt für Menschen und Hunde gleichermaßen .




Ja, klingt wirklich so. Wie ein "Nein" auch. Aber das Ding ist, daß ich (vielleicht auch nur momentan) keine Lust mehr habe, Pläne zu schmieden, nen Trainingsplan zu machen, mich regelmäßig in Siuationen bringe, damit ich das auch genug üben kann. Mit Training meine ich, ein Ziel vor Augen zu haben: Da will ich hin und das muss ich tun um es zu erreichen. Um dann den Weg zum Ziel in winzig kleine Schritte zu zerlegen, in der Hoffung wir erreichen es irgendwann.

Klar, lernen tun wir beide nach wie vor. Wir lernen vom Leben . Ich denk, daß Mio ab dem Zeitpunkt "Lern-mich-Kennen" wirklich etwas über Sozialverhalten in ner "Mensch-Hunde"-Gruppe gelernt hat. Da hat er sich schon geändert. Befindlichkeiten seiner Besitzerin haben ihn draussen ja garnicht interessiert. Das ist ihm schon etwas wichtiger geworden.

Für mich war das Wort"Trainings-Aus" ein Befreiungschlag, da ich schon ab und an ein schlechtes Gewissen hatte und dachte "jetzt müsste ich aber mal wieder was tun!" Und um dieses schlechte Gewissen ein für alle mal loszuwerden, sag ich es nun knallhart . Und ich fühl mich viiiiiiiel besser.


Liebe Grüße
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RE: Trainings-Aus

#11 von Nicole , 18.03.2013 21:56

Zitat von Nina im Beitrag #5

Lotta schafft vieles immer noch nicht und für die meisten Menschen wäre sie wohl ein furchtbarer, unerträglicher Hund. Für mich ist sie toll, ein Hund, mit dem Gassi gehen richtig Spaß macht (auch wenn es immer wieder mal knallt) und da ist es mir wurscht, ob sie den Ansprüchen anderer genügt. Ich weiß, wo wir herkommen und was sie geschafft hat. Mir reicht das.




Ja, genau. Das ist doch völlig egal, welche Ansprüche andere Leute an Hunde haben. Was z.B. unsere Hunde tun, wenn sie andere Hunde anpöbeln, ist ja auch nicht völlig abartig. Gehört auch zum "normalen" Sozialverhalten". Nur sind wir Menschen von den vielen Goldies, Labbis, etc. so verwöhnt, daß nun alle Hunde sich wie Tut-Nixe verhalten sollen.

Und für die ganzen lieben Worte:


Liebe Grüße
Nicole mit dem bezaubernden Mio


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RE: Trainings-Aus

#12 von Pogi , 18.03.2013 23:43

Pogi schreit und zetert bei ganz bestimmten Hunden immer noch genauso schlimm, dass ich Mühe habe, den kleinen Kerl zu halten. Nur macht es mir inzwischen nichts mehr aus, weil er bei über 90% der Hundebegegnungen uninteressiert oder freundlich bleibt.
Ich glaube sehr stark ist wirklich auch die Änderung der eigenen Einstellung von Bedeutung. Und an unserer neuen Adresse habe ich es in dem Punkt ganz toll getroffen: es gibt kaum einen Hundehalter, der sich über einen schreienden, zeternden, leinezerrenden Hund aufregt. Da nickt man freundlich, wechselt mit seinem Hund einfach mal die Seite und kommt ein paar Meter weiter wieder zurück. Ich finde das einfach nur Klasse und würde es Euch Allen, die Ihr mit zeternden Hunden zu tun habt, von Herzen wünschen.


Liebe Grüße von
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RE: Trainings-Aus

#13 von Jasper , 21.03.2013 19:39

Ich sag immer: Jasper läuft eh schon seit ner Ewigkeit im absoluten Bonusprogramm
Trotzdem üben wir immer wieder Situationen, aber so, wie sie uns halt begegnen und nicht gezielt.
Einen Trainingsplan und feste Ziele haben wir schon lange nicht mehr. Habe ich Zeit machen wir viele Ausflüge und üben dann natürlich "Ausflüge" mit allem was so dazugehört. Aber nicht gezielt, sondern so, wie sich die Situationen halt stellen.
Habe ich weniger Zeit, dann üben wir halt vermehrt "Stadt". Aber auch da nicht mit Plan, sondern wir laufen unser Ründchen, geht es gut, dann gibt es vielleicht auch mal ne Straße extra, klappt es nicht, dann geht es halt wieder nach Hause.

Gemeinsam durchs Leben und gemeinsam im Leben - so leben der Tiger und ich zusammen. Und ich finde das total angenehm und schön. Dementsprechend wünsche ich dir und Mio eine tolle Zeit - der Schritt des "Trainings-Aus" (wobei ich den bei mir und Jasper anders nennen würde) hat alles nochmal vieeeeeel entspannter gemacht


Liebe Grüße,
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RE: Trainings-Aus

#14 von Jasper , 23.03.2013 17:04

Was ich noch ergänzen möchte: Ich glaube bei Hunden, bei denen es irgendwann klar ist, dass sie nie "normale" entspannte Hunde werden, immer mal schnell in die Aggression kippen können und die Neuem seeeeehr skeptisch gegenüberstehen ist es irgenwann einfach der richtige Schritt, nicht mehr weiter auf ein meist ja doch recht utopisches Ziel hinzutrainieren, sondern einfach den Hund so zu akzeptieren wie er ist. Und wenn man mit so einem Hund erreicht hat, dass der gemeinsame Alltag keine Katastrophe mehr ist und es geschafft hat, dass der Hund bestimmte Dinge toll findet, dann hat man doch das allerwichtigste erreicht


Liebe Grüße,
Esther mit Jasper

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RE: Trainings-Aus

#15 von Sabine , 23.03.2013 18:14

Zitat von Jasper im Beitrag #14
Was ich noch ergänzen möchte: Ich glaube bei Hunden, bei denen es irgendwann klar ist, dass sie nie "normale" entspannte Hunde werden, immer mal schnell in die Aggression kippen können und die Neuem seeeeehr skeptisch gegenüberstehen ist es irgenwann einfach der richtige Schritt, nicht mehr weiter auf ein meist ja doch recht utopisches Ziel hinzutrainieren, sondern einfach den Hund so zu akzeptieren wie er ist. Und wenn man mit so einem Hund erreicht hat, dass der gemeinsame Alltag keine Katastrophe mehr ist und es geschafft hat, dass der Hund bestimmte Dinge toll findet, dann hat man doch das allerwichtigste erreicht


Genau, mit dieser Einstellung lebt es sich viel entspannter! Das habe ich für mich uns Laika ja auch entschieden.


Liebe Grüße
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