Anatomisches Hundehalsband

#1 von Firle , 06.01.2012 15:58

Kennt das jemand von euch? Was haltet ihr davon?


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RE: Anatomisches Hundehalsband

#2 von tsatuk , 06.01.2012 17:16


Ich bin grundsätzlich keine Freundin von Halsbänder.
Leder ist steif und schwer, ein Ausschnitt für den Kehlkopf sieht für mich nicht ausreichen aus um das Minimum an Komfort zu gewährleisten. OK, Kehlkopf wird nicht gequetscht. Was ist mit Luftrohre, Schilddrüse, Blutgefässen? Für gibt es keine Ausschnitte.
Überzeugt mich nicht.
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RE: Anatomisches Hundehalsband

#3 von Schnuffelnase , 06.01.2012 17:34

Mich überzeugt es auch nicht. Vor allem müsste man es vermutlich, damit es nicht rutscht und die Aussparung nachher am falschen Platz sitzt, ziemlich eng machen. Alle Halsbänder, die Kira bisher hatte, haben sich am Hundehals mehr oder weniger gedreht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man das vermeiden kann, außer dass man die (schwere) Schnalle genau in die Aussparung baut, so dass sie quasi unten hängt. Aber auch da, ein Zug am Halsband und unten ist nicht mehr unten. Und an der falschen Stelle nutzt eine Aussparung auch nix mehr.

Wenn ein Hund ein Halsband trägt, dann gehört m.E. dafür gesorgt, dass da möglichst wenig Zug drauf kommt. Man sollte sich bewusst sein, dass das immer zu Schäden führen könnte. Kira trägt auch zuweilen Halsbänder- wenn ein Geschirr ihr am Rücken weh tun würde oder wenn ich sie im Ernstfall nicht anders halten könnte. Das ist nicht optimal, aber manchmal gehts nicht anders. Generell würde ich aber ein Geschirr vorziehen, daran ändert auch ein anatomisches Hundehalsband nichts. Weswegen sie auch, wann immer es möglich ist, mit Geschirr läuft.

Letztlich, wenn man weiß, der Kehlkopf wird ja doch nicht geschädigt, könnte das sogar dazu verführen, dass dann doch wieder Leute am Halsband herumrucken, weil "ja nichts passiert"


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RE: Anatomisches Hundehalsband

#4 von Jasper , 08.01.2012 00:57

Mich hat das jetzt auch nicht wirklich überzeugt. Abgesehn davon, dass ich denke, dass man einen Hund nur am Halsband führen sollte, wenn er richtig gut leinenführig ist oder es wichtige Gründe gibt, wegen denen man den Hund nicht am Geschirr führen kann, finde ich die Ausparung am Halsband doch recht klein. Und wie Schnuffelnase schon schrieb, wie will man verhindern, dass das Halsband nicht verrutscht und dann die Aussparung nix mehr bringt (sofern sie wirklich was bringen würde beim richtigen Sitz des Halsbandes).


Liebe Grüße,
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RE: Anatomisches Hundehalsband

#5 von EstherF ( gelöscht ) , 19.01.2012 11:46

Hallo,

abgesehen der schon erwähnten Gründe (anatomisch hin oder her/ Funktion zweifele ich äußerst deutlich an/Dermatome etc.):
Dieses Halsband wird den Oppositionreflex bei "Zug" genauso auslösen wie jedes andere Halsband und es wird gleichermaßen unter Zug die Körpersprache des Hundes genauso verändern wie alle anderen Halsbänder.

Die Wirkung der veränderten Körpersprache auf die Muttersprachler sollten endlich u.a. mit als Basis ein jeder Diskussion "Halsband versus gut angepassten Brustgeschirr" dienen.

HG

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RE: Anatomisches Hundehalsband

#6 von Firle , 19.01.2012 15:16

Danke für eure Meinungen.

Ich höre öfter von Leuten "Ich kann meinen Hund am Geschirr nicht halten!", die aber auch nicht bereit sind in eine Hundeschule zu investieren, um das Grundproblem zu lösen. (muß ich so akzeptieren)

Manchmal sind es auch Pflegestellen, die den Hund zur Sicherheit am Halsband nehmen (Keine Ahnung, wieso. Ich finde, man kann einen Hund am Geschirr viel besser halten. Auch wenn er mal wg. einer Katze etc. reindonnert. Aber vielleicht bin ich ja auch anatomisch verkehrt gebaut )

Natürlich versuche ich die Leute immer vom Gegenteil zu überzeugen, aber oft stoße ich auf ein "Nein, mit Geschirr geht nicht!". Vermutlich stecken da noch andere Gründe hinter - keine Ahnung.

Daher löste die Anzeige in einer Hundezeitschrift zu diesem Halsband ein kurzes Aufhorchen in mir auf: "Ist das vielleicht ein Kompromiss für diese Leute?"

Denkt ihr, trotz der jetzt oben angeführten guten Argumente, daß das Halsband für DIESE Leute ein Kompromiss sein kann?

@EstherF: an die veränderte Körpersprache hab ich noch nie gedacht! Danke!


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RE: Anatomisches Hundehalsband

#7 von tsatuk , 19.01.2012 15:37

Für DIESE Leute hatte ich früher als ich HuSchu noch geführt habe etwas anderes - Geschirrausleihe. Es war finanziell gesehen meine Ruin, aber gefruchtet hat es auf jeden Fall. Zu jedem Geschirr gab es kurze Anleitung mit Demo und ein Segen für weiteres Leben. Ein paar angeschworene Halsbandbenutzer habe ich noch gesichtet - mit dem Hund an meinem Geschirr...
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RE: Anatomisches Hundehalsband

#8 von Firle , 19.01.2012 15:39

Hab ich auch schon gemacht. Die Geschirr blieben dann immer zu Hause, während die Hunde weiter am Halsband laufen mußten ...


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RE: Anatomisches Hundehalsband

#9 von Firle , 19.01.2012 15:40

Hab ich auch schon gemacht. Die Geschirr blieben dann immer zu Hause, während die Hunde weiter am Halsband laufen mußten ...


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RE: Anatomisches Hundehalsband

#10 von Stef , 19.01.2012 15:43

Ich dachte am Anfang auch immer, ich kann Corazón nur am Halsband halten. Aber am Geschirr finde ich es viel einfacher!
Inka ist ihr ganzes Leben lang nur mit Halsband unterwegs gewesen, aber sie hat auch nie gezogen und mochte keine Geschirre.


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RE: Anatomisches Hundehalsband

#11 von Schnuffelnase , 19.01.2012 15:59

Zitat von Firle
Denkt ihr, trotz der jetzt oben angeführten guten Argumente, daß das Halsband für DIESE Leute ein Kompromiss sein kann?



Nein, genau bei DIESEN Leuten wird einfach das Gegenteil eintreten- nämlich dass dann doch unverhältnismäßig dran geruckelt wird, einfach weil ja nix mehr passieren kann. Das einzige, was Leute davon abhält, Hunde am Halsband durch die Luft zu schleudern (falls es das überhaupt tut), ist doch der Gedanke an den Kehlkopf. Denke mal, für den Hund ist das Halsband nicht bequemer als ein normales, breites Halsband- denn der Sitz mit der Kehlkopfschonung kann eh nicht garantiert werden.

"Ich kann den Hund nicht halten"- ja, das habe ich auch zuweilen, wenn ich unsicher stehe und sie nur mit einer Hand halten kann, trägt Kira ein Halsband, zumindest in der Stadt. Allerdings ist das kein Ersatz für Erziehung- Kira kann man sehr gut verbal beeinflussen. Am Halsband ist der Hund für mich tatsächlich im Ernstfall leichter zu halten, allerdings ist das kein Freifahrtschein, den Hund am Halsband herumzuzerren. Wer seinen Hund garnicht zur Leinenführigkeit erziehen möchte, soll ihm bitteschön ein Geschirr anziehen, damit sich das Problem auf den verlagert, der schuld daran ist

Ich finde, am Geschirr ist der Hund besser kontrollierbar bezüglich Richtung und man kann ihn, wenn er austickt, sicherer festhalten. Allerdings entwickelt er mit Geschirr definitiv mehr Kraft. Was aber für die meisten Menschen keine Rolle spielen sollte, denn normalerweise gleicht sich das einfach durch ein bisschen Muskeltraining einfach wieder aus.


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RE: Anatomisches Hundehalsband

#12 von Nina , 19.01.2012 17:34

Halsband hat für mich einen Vorteil und zwar den, dass nicht mehr soviel Lotta vor dem Punkt ist, an dem ich führe. Bei ihr ist das nämlich eine ganze Menge. Das ist für uns aber nur relevant, wenn es wirklich eng wird, also z.B. wenn ich mit ihr durch Menschen hindurch muß und ich nicht mal die 50 cm Abstand garantieren kann, die ich brauche, um zu sagen, auch am Geschirr kann nix passieren.

Allerdings läuft sie in solchen Situationen dermaßen perfekt bei Fuß, dass es auch keine Rolle spielt, wo die Leine hängt. Dadurch, dass ich normalerweise am Geschirr führe, kann ich sie so auch prima in den Arbeitsmodus umknipsen und sie weiß, Leine am Halsband, jetzt gibt's bei Fuß und sonst gar nix. Für uns ist das die perfekte Lösung.


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RE: Anatomisches Hundehalsband

#13 von Langbein , 19.01.2012 20:18

Wie ihr bestimmt schon gesehen habt auf Fotos, trägt Kaya meist HB und Geschirr. Sie hat (oder besser hatte) dieses Verhalten, dass sie relativ relaxed an eine Situation geführt werden konnte und dann plötzlich austickte (gegenüber Menschen) – und es gibt eine bestimmte Situation, in der ich sie mit Geschirr nicht halten kann (wenn die Nachbarin in Sicht- oder Riechweite ist).

Ich habs zu oft gehört, dass KEIN Hund "plötzlich" austickt – und dass man diesen "ach so filigranen" 27KG-Hund ja bestimmt halten kann. Dem ist nicht so, obs mir jemand glaubt oder nicht.

Wie Nina führe ich sie am HB wenn wir eng Leute passieren müssen oder kleine Kinder auftauchen, die wir nah passieren müssen. Da hätte sie mir mit Geschirr zu viel Spielraum. Ihre Sprungelenke sind enorm und die Kraft, die sie aufbringt, wenn es ihr ernst ist, ist auch extrem, da hab ich am Geschirr einfach keine Chance. Das sind Dinge, die man nicht einfach mal mit Erziehung in den Griff kriegt – bei uns ist es so, dass wir seit zwei Jahren daran arbeiten. Mit Fortschritten zwar, aber was hätte ich in der Zwischenzeit tun sollen (mit einer solchen Situation gleich vor der Haustüre), gar nicht mehr rausgehen? Das ist übrigens kein Vergleich damit, wenn sie bei ner Katze hochgeht – und ja, das tut (oder tat) sie auch, scheinbar sogar mit vollem Einsatz.
Dazu kommt meine Angst, dass etwas reissen könnte, somit ist Kaya ums Haus doppelt gesichert.

Ums Haus nutze ich ein Newtrix – eine Art Halti, jedoch mit geringerer Verletzungsgefahr – das Halti war mir einfach etwas zu heikel, denn obwohl ich mich mittlerweile sehr im Griff habe, kann es im Affekt doch schnell passieren, dass man ruckt.

Ausserdem hat Kaya einen Ring vorne an der Brust im Geschirr eingenäht (Sonderbestellung bei Blaire). Der ist eigentlich da, damit sie nicht soviel Zug ausüben kann (wenn sie austickt) – ich weiss, dass das bei einigen funktioniert, selbst hab ichs aber nie probiert. Hier gibts spezielle Anti-Zieh-Geschirre: http://www.soft-touch-geschirr.de/dasbesondere.html

Mittlerweile brauchen wir das (4cm breite) Halsband kaum mehr. Wie gesagt, ums Haus (mit Newtrix) und selten mal wenns eng wird. Ich muss aber dazu sagen, dass Kaya nicht grundsätzlich an der Leine zieht, sie läuft grundsätzlich an lockerer Leine – ausser eben in diesen bestimmten Situationen.


LG
Desi & Kaya

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RE: Anatomisches Hundehalsband

#14 von Janina , 27.01.2012 17:15

Hm..ich persönlich bin auch absolut für Geschirre. Meine Eltern, die zu ganz anderen Zeiten Hunde angeschafft haben und sich vor die Frage gestellt haben, sind absolute Halsbandverfechter… da brauche ich gar nicht zu diskutieren (immer wieder versucht). Vor allem meine Mutter ist leider der festen Ansicht, dass ein Hund, der ein Geschirr trägt, beim Ziehen eine derartige Brustmuskulatur ausbildet, dass er nur NOCH mehr Kraft entwickelt (hat sie in der Hundeschule damals gelernt). Und dass die Einschränkung, mit der das Halsband verbunden ist, nötig ist, um dem Hund Leinenführigkeit beizubringen . Meine Mutter ist ein absolut sanfter Mensch, aber dieses Thema ist bei ihr echt ein Knackpunkt, ich denke, weil sie es schon immer so gemacht hat und rückblickend Fehler einzugestehen ihr schwer fällt. Argumente fruchten da immer nur kurz..früher oder später stecke ich erneut in Diskussionen mit ihr. Das nur so am Rande. "Anatomische" Halsbänder...ich weiß nicht, bestimmt immerhin eine bessere Alternative zu normalen Halsbändern, wobei ich da Schnuffelnase zustimmen muss, dass die Leute dann vielleicht erst recht rucken und zerren.."weil es ja keinen Schaden anrichtet".

Im Tierheim tragen alle Hunde ein Halsband und – wenn möglich – Geschirr. Da es aber nicht für alle Hunde Geschirre gibt (zahlenmäßig), laufen einige nur mit Halsband rum. Der Grund, warum in jedem Fall ein Halsband zu tragen ist, auch bei vorhandenem Geschirr, ist der, dass ein Hund offenbar anatomisch so gebaut ist, dass er sich aus dem Geschirr immer herauswinden kann (habe ich auch noch nie drüber nachgedacht), allerdings sehe ich da – gerade bei Hündinnen mit schmalen Köpfen – auch bei Halsbändern die Gefahr, aber gut.

Für meinen Hund kommt’s nicht in Frage. Ich kriege auch jedes Mal im Tierheim eine Krise, wenn ich einen ziehenden Hund am Halsband habe und dieser sich selbst stranguliert . In diesem Fall wäre vielleicht so ein anatomisches Halsband Gold wert..


Viele Grüße von Janina & Lara



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(Mahatma Gandhi)

 
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zuletzt bearbeitet 27.01.2012 | Top

RE: Anatomisches Hundehalsband

#15 von Sanne ( gelöscht ) , 30.01.2012 15:15

Mini und Elmo tragen im Wald nur noch Halsband. Ich habe festgestellt, dass beide deutlich freier laufen, raumgreifendere Bewegung machen und deutlich mehr flitzen. Insbesondere Elmo "buckelt" dann nicht mehr, so wie er es am Geschirr machmal tut. Mini und Elmo laufen mit Halsband allerdings auch hauptsächlich unangeleint, angeleint wird nur ein kurzes Stück an der Strasse oder wenn fremde Hunde kommen. Beide ziehen nicht an der Leine. In der Stadt laufe ich mit Geschirr, denn der Hals ist bei beiden breiter als der Kopf, d.h. sie können sich auch dem Halsband ggf. befreien. Eine Lösung habe ich bisher nicht gefunden, aber ich denke, auch ein anatomisches Halsband würde dies nicht ändern. Zudem gibt es die Halsbänder nur in groß. :-(

Hat jemand von Euch auch oben beschriebene Erfahrung gemacht, dass die Hunde mit Halsband freier laufen?

Sanne

   

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